Ansatz und Methode der Morphologischen Psychologie

Die Morphologische Psychologie, wie sie am Psychologischen Institut der Universität Köln von Prof. Wilhelm Salber und Kollegen entwickelt worden ist, findet vielfache Anwendung in der Markt- und Wirkungsforschung, sowie auch in der Personalentwicklung, Unternehmensführung und Organisationsentwicklung. Sie greift wesentliche Entwicklungen und Erkenntnisse aus der Gestaltpsychologie, der Psychoanalyse und Phänomenologie auf und führt sie systematisch weiter.

Aus Sicht von Anwendung und Umsetzung ist am morphologischen Ansatz besonders bemerkenswert, dass man damit über ein Wirkungskonzept verfügt. So lassen sich nicht nur Wirkungen feststellen, z.B. mithilfe eines Werbemitteltests, einer Befragung über die Nachwirkungen von Umstrukturierungen in einem Unternehmen oder durch Verhaltensbeobachtungen am Point of Sale. Sondern es lässt sich z.B. auch benennen, was zur weiteren Aussteuerung der gestalterischen Elemente einer Werbeanzeige konkret zu tun ist oder welche Ansprachestrategie in einer kritischen Situation zu präferieren bzw. zu vermeiden ist. Man gewinnt damit z.B. auch klare Hinweise darüber, wieviel absichernde Kommunikation und Embedding etwa ein Produkt braucht, das im Zuge einer Neupositionierung aufmerksamkeitsstark kommuniziert werden soll.

Das Besondere an der Morphologischen Markt- und Kommunikationspsychologie liegt darin, dass sich mit ihr das jeweils Spezifische an einem Thema erkennen und weiterentwickeln lässt – der individuelle Wirkungszusammenhang des Themas, die Eigenarten eines Produktes und seiner Verwendung oder der unbewusste Impact eines Werbespots. Das aber ist der Job von angewandter Forschung und Beratung: ein Produkt oder ein Thema so zu entwickeln, dass dadurch neue Verwendungen, Auftritte und Wirkungen entstehen.